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Lebensmitteln den Wert wieder geben - ein Veranstaltungsrückblick

‚Transition Thrive – Wachstumsschub für Klimaschutz von unten’ lud uns ein, beim Info-Abend ‚Solidarische Landwirtschaft in Eberswalde’ unsere Videoportraits von Beispiel-Höfen in Brandenburg zu zeigen. Anschließend diskutierten lokale AkteurInnen, wie eine ökologische und regionale Lebensmittelversorgung aussehen kann.

von Alexander Wenzel
Themen Landwirtschaft Lebensmittel und Ernährung SoLaWi
16 April 2018

Wöchentlich oder monatlich mit einer Kiste Lebensmittel aus regionalem und ökologischem Anbau versorgt werden und LandwirtInnen ein sicheres Einkommen garantieren – das Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) schafft beides. SoLaWi-Höfe verkaufen ihre Lebensmittel in der Regel nicht an den Großhandel, sondern versorgen eine feste Gruppe von KonsumentInnen. Diese bekommen einen Ernteanteil und zahlen dafür einen bestimmten monatlichen Beitrag. Die VerbraucherInnen wissen so um die Herkunft ihrer Produkte und sorgen gleichzeitig für ein sicheres Einkommen bei den LandwirtInnen.

Um das Prinzip bekannter zu machen und SoLaWi-Höfe in Brandenburg vorzustellen, veranstaltete das Klimaschutzprojekt Transition Thrive – Wachstumsschub für Klimaschutz von unten am Donnerstag, den 29. April, einen Info-Abend im Bürgerbildungszentrum Amadeu Antonio in Eberswalde. Und lud uns von brandenburg.imWandel ein, Videoportraits zum Thema 'Solidarische Landwirtschaft' zu zeigen.

'Transition Thrive' ist ein zweijähriges Projekt von Hebewerk e.V. und wandelBar. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit (BMU). Dass sich ‚Transition Thrive’ jedoch nicht nur für mehr Lastenräder und nachbarschaftlichen Austausch einsetzt, sondern auch eine zweite Eberswalder SoLaWi-Gruppe aufbaut, erläuterte Projektkoordinatorin Anja Neumann. Kooperieren will ‚Transition Thrive’ dabei mit dem Hof Gemeinsam Gut Leben in Luisenfeld. Von diesem, dem Hof Stolze Kuh,
der SoLaWi im Fläming und dem Eberswalder Regionalladen Krumme Gurke konnte sich das Publikum anschließend in den imWandel-Videos selbst ein Bild machen. Und so sehen, dass sich von den 180 SoLaWi-Höfen in Deutschland auch einige in nächster Eberswalder Nähe befinden.

Kleinbäuerliche Betriebe unterstützen

Bei der anschließenden Diskussion berichteten SoLaWi-LandwirtInnen von ihren Erfahrungen und Herausforderungen mit dem Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft. Martina Bressel vom Hof Schwalbennest in Chorin betonte die Verantwortung der VerbraucherInnen: diese würden mit ihrer Kaufentscheidung bestimmen, wie die Landwirtschaft aussieht. „Doch es gibt zu wenig Solidarität, den Preis zu zahlen, der notwendig ist“, so Bressel. Friedemann Wolf vom Gemeinsam Gut Leben-Hof sieht deshalb im SoLaWi-Ernteanteil den bestmöglichen Vermarktungsweg, um kleinbäuerliche Betriebe zu unterstützen. Das will auch die GeLa-Gruppe. Die Versorgungsgemeinschaft, die ebenfalls mitdiskutierte, existiert seit drei Jahren an der Eberswalder Hochschule für nachhaltige Entwicklung und bezieht Produkte von zwei Höfen in der Region, welche dann nach dem SoLaWi-Prinzip unter den Mitgliedern aufgeteilt werden.
Es gehe bei der Solidarischen Landwirtschaft darum, „Lebensmittel den Preis zu nehmen und den Wert wieder zu geben“, so Wolf. Weshalb auch die Mitmachtage, bei denen die SoLaWi-MitgliederInnen auf dem Hof mitarbeiten können, wichtig seien. Denn dadurch bekämen die VerbraucherInnen wieder einen Bezug dazu, wo die Lebensmittel eigentlich herkommen.

Einig waren sich die Diskussions-TeilnehmerInnen darüber, die Zusammenarbeit untereinander – zwischen den Brandenburger SoLaWi-Höfen – verstärken zu wollen. Und so ganz im Sinne des Prinzips der Solidarischen Landwirtschaft Solidarität zu fördern.

Titelbild
Urheber: Eduard Fischer

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