Ist der Markt erst ruiniert tauscht es sich ganz ungeniert. Nun ja, ganz so zynisch müssen wir es ja nicht betrachten, dennoch versucht der Tausch-, Leih- und Schenkladen in Eberswalde einen Gegenentwurf zu unreflektiertem Konsum und sozialer Ungleichheit zu liefern. Der Laden ist eine von vielen Initiativen und wahnsinnig guter Ideen, das ganze Stadtentwicklungskonzept sozial und ökologisch zu beleben.
In einer nicht allzu fernen Zukunft, in der Orks sich ihre dreidimensional gedruckte Ausrüstung in Verpackungen aus Pilzen mit dem Lastenrad liefern lassen, können wir uns ein Leben ganz wunderbar vorstellen. Die Menschen, die sich im Zwischenraum H 15 in unterschiedlichsten Gruppen treffen, um die Entwicklung dieser Zukunft, nun ja zumindest teilweise, voranzutreiben, sehen das bestimmt genauso.
Im Schöpfwerk in Eberswalde kann man so einiges schöpfen und schaffen. Von Linolschnitten, über Schmuck und Siebdruck hin zu Holzschnitt. Eine Nähwerkstatt und ein Atelier zum Austoben für geneigte Maler runden die Sache zu einem Hort an Kreativität ab, den die westliche Eberswalder Bevölkerung so noch nicht gesehen hat.
Sein Konsumverhalten ändern, globale Erwärmung stoppen, die Wirtschaft retten und die Grinsekatze machen? Dafür gibt es ein Mittel und das kommt nicht aus der Pharmazie. Transition ist ein energiegeladener Begriff und genau darum geht’s. Wo liegt das „Wir“ in unserer Wirtschaft? Beim „Training for Transition“ Grundzüge und Ansätze der internationalen Transition-Bewegung kennenlernen und den Werkzeugkasten für den Wandel füttern. Eine Anleitung zum Optimismus durch die Befreiung vom Öl.
„Einmal positiv zum Mitnehmen bitte!“, gurrt es in der WandelBar. Frisch aus der Saftpresse gezapft, steht zack ein Apfelgetränk naturtrüb auf dem Tisch. Hier hofft niemand auf ein Wunder als Zaubermittel gegen Krisen aller Art. Aktiv den Wandel mitgestalten, lautet die Devise. Mit ordentlich Gebrüll werkelt in Eberswalde, Barnim, eine von ungefähr 1200 weltweiten Transition-Initiativen an der guten Zukunft.