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Porträt

BBIW#33 // Women in Exile & Friends

Flüchtlinge

von Maria Landmesser - 8 November 2018

Geflüchtete Frauen und solidarische Aktivistinnen setzen sich gemeinsam für die Belange von Frauen in Geflüchteten-Unterkünften ein. Und kämpfen zugleich für eine andere Gesellschaft – frei von Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung.

Seit die sogenannten Ankerzentren in den Koalitionsvertrag aufgenommen wurden, ist die Frage des Umgangs mit Geflüchteten und deren Unterbringung aktueller denn je. Women in Exile & Friends hingegen unterstützen schon seit 2002 Geflüchtete, die sich als Frauen* identifizieren, dabei, sich in den Unterkünften gegen Rassismus, Diskriminierung, Sexismus und Gewalt selbst zu ermächtigen und ihre Stimmen zu erheben.

Die Initiative Women in Exile entstand aus einer Gruppe geflüchteter Frauen in Brandenburg, die sich aufgrund eigener Erfahrungen in Geflüchteten-Unterkünften zusammenschlossen. Explizit für Frauen*, da sie neben all den schon vorhandenen Problemen zusätzlich als Frauen* diskriminiert werden. Die Initiative kämpft für die Einhaltung der Menschenrechte und will Zukunftsperspektiven für Frauen* schaffen, indem sie diese über ihre Rechte in den Asylverfahren aufklärt – und so Abschiebungen verhindert. Seit 2011 ist Women in Exile ein eingetragener Verein, die Erweiterung „& Friends“ schließt die Beteiligung von solidarischen Aktivistinnen ohne Fluchthintergrund mit ein.

Eine der Hauptaufgaben ist der Besuch der oftmals isolierten Frauen* in den Geflüchteten-Unterkünften in Brandenburg. Dabei wird über die individuellen Probleme gesprochen und nach Lösungen gesucht. Daraus ist ein breites Spektrum an Infomaterial entstanden, welches neben einem Newsletter und vielen weiteren Informationen auf der Homepage online frei zugänglich ist. Außerdem werden die Frauen* eingeladen, an einem monatlichen Treffen in Berlin teilzunehmen, um dem Unterkunfts-Alltag zu entfliehen, sich zu informieren und gegenseitig zu bestärken. Women in Exile & Friends engagieren sich jedoch noch weit darüber hinaus in Form von Öffentlichkeitsarbeit, Workshops, Seminaren, Demonstrationen, Vernetzungstreffen und und und…

Bustouren gegen Rassismus

Im September 2017 fand in Berlin die Konferenz „Women* Breaking Borders“ zum 15-jährigen Jubiläum von Women in Exile & Friends statt: Drei Tage lang wurden Workshops zu Themen wie kritische Unterstützung, selbstorganisierte Bildung, Stop von Abschiebung und stattdessen Integration und (Wieder-)Bestärkung der Frauen* organisiert. Denn wie Elisabeth bei dieser Konferenz treffend formulierte: "Diese Frauen* sind schon stark – einfach aus dem Grund, dass sie es geschafft haben zu fliehen, aber die Lebensumstände hier lassen sie schwach werden."

Auch auf deutschlandweiten Bustouren – im Juli startete die zweite – sagt der Verein Rassismus den Kampf an. Durch die Touren ist eine Vernetzung von Initiativen in Deutschland entstanden, die stetig wächst. Auch durch bestärkte Frauen*, die sich selbstständig organisieren. Zudem konnte der Verein in den Geflüchteten-Unterkünften verbesserte Bedingungen erreichen. Das alles sind aber nur einige der vielen Erfolge von Women in Exile & Friends.

Madeleine von Women in Exile & Friends sagt: „Wandel erfordert Basisarbeit!“ Und das tun diese Frauen* und bleiben unermüdlich bei der Sache. Denn für einen Wandel der Gesellschaft hinzu einer solidarischeren Gesellschaft bleibt noch viel zu tun.

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