Der Robert Koch Park blickt auf eine lange Geschichte zurück. Er wurde 1963 als Schau- und Lehrgarten von dem Komponisten Helmut Rosenberg angelegt. Nachdem er aus Altersgründen und mangelnder Unterstützung die Arbeit am Park aufgeben musste, übernahm die Gemeinde die Pflege und gestaltete ihn 1975 zum Volkspark um. Der gärtnerische Aspekt trat in den Hintergrund und der Park wurde nun ausgiebig für kulturelle und sportliche Zwecke genutzt. Nach der Wiedervereinigung im Oktober 1990 wurden die Finanzmittel der Gemeinde knapp und nicht mehr in die Pflege des Parks investiert. Der Park verwilderte stark und war als solches auch nicht mehr in Nutzung. Zudem stellte die Fläche einen Kapitalwert dar und es gab erste Überlegungen Teile zur Bebauung zu verkaufen. Gelder waren in vielen Gemeinden nach der Wiedervereinigung knapp und es war, wie auch in der Landwirtschaft auf Bundesebene, nicht unüblich öffentliche Flächen zu verkaufen und damit zu privatisieren. Das muss aber nicht des Pudels Kern sein. Es gibt Lösungen, die mehr Wert für eine Gesellschaft generieren als Geld. Schauen wir doch mal wie das in Panketal funktioniert hat.
Mit den Bebauungsplänen regten sich also erste Gegenstimmen, die den Park aus natur- und geschichtsbezogenen Interessen und nicht zuletzt als Gegenwehr gegen die Privatisierung erhalten wollten. Der Park sollte öffentlich bleiben und als Ort der Gemeinschaft neu entstehen. Die Gemeinde widersetzte sich aus Kostengründen lange der Wiederherstellung des Parks. Im Jahr 2000 gründete sich daraufhin eine Bürgerinitiative, die die Fläche als Naturraum gesichert sehen wollte. 2002 ergab sich dann der Umstand, dass die Gemeinde ein Studentencamp eingeladen hatte, welches in Kooperation mit einem Naturschutzverein naturschutzbezogene Arbeit leisten sollte. Leider gab es kein Projekt an dem sie hätten arbeiten können. So ergab es sich in der Gemeindevertretung, dass die Bürgerinitiative die Teilentwilderung des Parks vorschlug. Erste Sichtachsen wurden geschlagen und damit der Grundstein für die weitere Arbeit gelegt. Mit der Begründung, dass die Mühen und Kosten nicht umsonst gewesen sein sollten, erkämpfte sich die Bürgerinitiative eine Duldung ihrer weiterführenden Arbeiten am Park. 2004 gründete sich der Verein Robert Koch Park e.V. Erste Gemeindemitglieder waren schon überzeugt von der Idee der Wiederherstellung des Parks. Nachdem immer klarer wurde, was der Verein leisten kann und vor allen Dingen, dass man am Ball bleibt und ein wirklich ernstes Interesse an der dauerhaften Umsetzung hat, entschloss sich 2006 die Mehrheit der Gemeinde einen Pflegevertrag mit dem Verein abzuschließen.
Das Ergebnis beharrlicher Initiativarbeit und jahrelanger intensiver Parkarbeit kann sich sehen lassen. Der Park wird von der Gemeinde als Anziehungspunkt beworben und die Bürger verweilen gern hier. Die Vereinsarbeit ist nicht mit der Pflege des Parks erledigt. Man schätzt besonders die Gemeinschaft. In diesem Sinne werden zum einen öffentliche Feste veranstaltet, zum anderen ergab sich der Umstand, dass auch Flüchtlinge in die Arbeit im Park und damit in die Gemeinschaft des Vereins integriert werden konnten. Mit mittlerweile 40 Mitgliedern und etlichen Helfern nebenher ist der Park schon gar nicht so schlecht aufgestellt. Dennoch überaltert der Verein zusehends und sucht für die körperlich intensive Arbeit Nachwuchs.
Am Robert Koch Park zeigt sich sehr schön, wie Bürgerinitiativen erfolgreich durchgesetzt werden können und Gemeinschaftsinteressen entgegen den Vorstellungen der Politik in die Realität umgesetzt werden. Das gute Konzept und die Beharrlichkeit des Vereins trugen sicherlich zum Erfolg des Parks bei.